, Christian Schreiber, Skipper Anromeda

Challenge Night 2022

 

Bericht von der Nachtregatta VC-Cup

Christian Schreiber, Andromeda, SUI37, Granada 858 mit Erich Küenzi und Roland Wildi

Ein kompaktes Feld von immerhin zehn Kreuzern querte am Samstag abend um 18 Uhr bei mildem Sommerwetter, stahlblauem Himmel und 1-2 Bf Wind aus westlicher Richtung die Startlinie vor dem Föhnhafen. Während des Startprozederes drehte der Wind von West-Nordwest auf West-Südwest. Das kam uns entgegen, waren wir doch ca 1 Minute zu früh in der Nähe vom Startboot, aber immer noch 30m hinter der Startlinie. So konnten wir die letzte Minute hart am Wind Richtung Süd-Begrenzung der Startlinie fahren (diesmal ohne Behinderung zu riskieren…), dort wenden und unkonventionellerweise auf Steuerbord-Bug, aber deutlich im Luv des Feldes starten.

 
Zwei oder drei Boote, darunter Bird of Paradise, kamen auf der Südseite des Gersauers gut weg und erreichten auf der «Bogen-Route» Richtung Beckenried einen deutlichen Vorsprung, sprich sie waren kaum mehr zu sehen. Ausser Prometheus und uns folgte das Feld dieser Route. Erich und ich hatten fleissig die Windkarte von MeteoSwiss konsultiert und setzten auf nördlichen Wind (Thermik) von der Rigi-Südflanke von Gersau bis fast zur Nas. Das nötige Glück blieb uns treu und zusammen mit Prometheus liefern wir kurz nach 20 Uhr in die Nas ein, dicht gefolgt vom Rest des Feldes, das zusammengerückt war. Eine Flautenzone mit nur schwer erkennbarem Mini-Wind aus wechselnder Richtung kennzeichnete auch dieses Jahr die 500m vor und nach der Nas, was einmal mehr starke Nerven erforderte. Kurz nach 21 Uhr erwischten wir im Vitznauer wieder Wind  -  bei weitem nicht mehr als erste aber im vergleichsweise geschlossenen Feld dabei.
 
Das blieb so bis zum Eindunkeln vor Kehrsiten und bis zur Boje vor Stansstad, welche die vier Boote Bird of Paradise, Kolibri, Prometheus und Layla zwöi ungefähr um Mitternacht in kurzen Abständen rundeten, gefolgt von Mauii – und übrigens zusammen mit den ersten Racern (deren Start war um 20 Uhr). Gut dabei waren auch die drei offenen Cruiser, notabene Squalus von Roger Mangold und die BB10 mit Armin Hofer am Steuer. Daran änderte sich dem Vernehmen nach auf der Rückfahrt nicht viel: In besagter Reihenfolge kreuzten die Boote ab 3 Uhr morgens die Ziellinie in der Nas  -  leider ohne Aquarius, welche noch vor der Wendemarke im Seegras gefangen blieb (auch deswegen soll man dem Bürgenstock-Ufer einen grossen Respektabstand zollen) und ohne Andromeda (der Schreibende hatte die Kollegen statt nur einmal zweimal gebeten, den Kühlschrank auszuschalten, was per Saldo zu laufendem Kühlschrank und in der Folge zwar zu kaltem Bier, aber auch zu leerer Batterie und Disqualifikation wegen mangelnder Beleuchtung führte).
 
Kein Cruiser wählte dieses Jahr den Umweg über Kastanienbaum. Es war diesmal weder nötig noch erfolgversprechend – ein Respektabstand von etwa 1 km zum Bürgenstock-Ufer erwies sich als die Route mit am wenigsten Flaute. Die Thermik aus Süden setzte erst kurz vor der Wendeboje ein und war weniger stark als in anderen Jahren.
 
 
 
Trotz (oder wegen?) abgekürzter Teilnahme konnte ich diese als erste von bisher vier Nachtregatten richtig geniessen: angenehmste Temperaturen, über weite Strecken deutlich erkennbarer Wind (1-2 Bf) und ein wolkenloser Nachthimmel in den schönsten Farben bis weit nach der Dämmerung. Besonders schön zeigte sich der fast volle Mond bei seinem Aufgang um ca 22 Uhr über den Glarner Alpen.