Uristier 2021
An der Uristier Regatta mit dem Toruk Team
Beflügelt durch unseren Sieg eine Woche zuvor an der 50 Meilen Regatta, waren wir für den Uristier besonders motiviert. Um vorgängig etwas Starkwind zu schnuppern, planten wir bereits ab Donnerstag zwei Trainingstage auf dem Urnersee ein. Leider fiel der Donnerstag dem Crewmangel zum Opfer und auch am Freitag waren wir nur zu dritt. Üblicherweise segeln wir die Toruk bei Schwachwind zu viert und bei Starkwind zu fünft. Da sich die Thermik nicht richtig einstellen wollte, liessen wir uns im Schwybogen kulinarisch mit einer fantastischen Seeforelle verwöhnen und kreuzten danach bei leichtem Wind im Urnersee.
Den ersten Regattatag am Samstag starteten wir, wie üblich am Uristier, mit einem Frühstücksbuffet im Waldstätterhof, bevor wir die Toruk startklar machten. Nachdem sich die Thermik im nördlichen Teil des Urnersees eingestellt hatte, wurde der erste Lauf gestartet. Bei ca. 15 Knoten Wind kamen wir nach einem schlechten Start gut voran. Der Wind war gleichmässig, gerade so, wie es die Toruk-Crew liebt. Trotzdem schafften wir es nicht als erstes Boot zur Luv Boje. Auf dem Vorwindkurs ging es dann etwas schneller und wir konnten auf die vor uns liegenden Quant 23 aufschliessen. Wir erkannten frühzeitig, dass die Thermik nicht bis zur Lee Boje durchhielt und nur vor Bauen etwas Wind zu finden war. So entschieden wir, gleich nach der Lee Boje wieder Richtung Bauen zu segeln, was sich bezahlt machte. Trotzdem reichte es nicht, um die Gonet zu schlagen, die zu unserem Leidwesen zu oft auf ihren Foils segeln konnte. Mit Rang zwei waren wir aber zufrieden.
Vor dem zweiten Lauf frischte der Wind dann bis auf 20 Knoten auf und wir mussten ein Reff einbinden. Der Start gelang uns diesmal besser, wobei der Wind sehr böig war und stark drehte. Ausserdem begann es leicht zu nieseln. Wir wählten die Rütli-Seite, doch der Wind schwächte sich ab und wir schütteten unser Reff wieder aus. Aufs Neue waren die Gonet und zwei Quant 23 vor uns an der Luv Boje und es gelang uns erneut, den richtigen Weg durch den löcherigen Wind Richtung vorgezogenes Ziel zu finden. Im Ziel waren es dann nur noch gut 100 Meter, die uns von der erneut siegreichen Gonet trennten. Das Wetter hatte sich inzwischen weiter verschlechtert und es begann zu regnen. Wir legten die Toruk aufgeräumt in den Föhnhafen und begossen den grossartigen Regattatag mit einem Aperol Spritz.
Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet wiederum im Waldstätterhof, starteten wir in den Regatta-Sonntag. Beim Frühstück zeigte sich das Wetter noch von seiner guten Seite. Angesagt war starker Regen am Nachmittag und wenig Wind auf dem Urnersee. Die Regattaleitung entschied sich für einen frühen Start, da eine Thermik im Urnersee nicht absehbar war. Durch den sehr schwachen Wind unterhalb der Startlinie kamen wir schlecht voran und legten einen lausigen Start hin. An der Luv-Boje waren wir weit zurück und sind durch ein hastiges Wendemanöver noch fast gekentert. Diesmal mischten auch zwei Esse 850 bei den schnellsten Booten mit. Wiederum galt es den besten Weg durch den südlichen Teil des Regatta Kurses zu finden. Dies gelang uns recht gut und wir schlichen langsam an den vielen, vor uns liegenden, Booten vorbei. Den beiden Esse 850 und der Gonet gelang dieses Unterfangen noch besser als uns und wir kamen schlussendlich als viertes Boot ins Ziel. Eine Esse 850 schaffte es gar als erste ins Ziel. Nach unserem Zieldurchlauf wurde der Wind immer schwächer und das restliche Feld hatte immer mehr Mühe, überhaupt noch etwas Wind zu finden. So verging enorm viel Zeit, bis die letzten Boote endlich die erlösende Ziellinie erreichten. Im Süden zog sich der Himmel immer mehr zu und es begann zu regnen. Wir entschieden uns, die Regatta abzubrechen, brachten unsere Segel unter der Persenning ins Trockene, montierten unseren Motor und fuhren nach Brunnen, um einen Teil der Crew abzuladen. Peter Seinet und ich brachten die Toruk dann nach Luzern zurück.
Trotz nicht typischem Urnerseewetter war das Regattaweekend doch ein tolles Erlebnis und wir danken der Regattaleitung des RVB ganz herzlich für den unermüdlichen Einsatz für unseren tollen Segelsport. Wir freuen uns bereits auf die nächsten VC-Cup Regatten und natürlich auf die Centomiglia am Gardasee im September.
Autor: Elmar Barbana, Toruk Team